Oft stelle ich meinen Schülern die Frage was ist Training bzw. warum wir trainieren. Einige von ihnen meinen genau zu wissen was Training eigentlich ist. Wie aus der Pistole geschossen kommen Antworten wie: “Weil ich einen besseren Körper haben möchte“, “Ich will gesünder und fitter sein“, “Weil mich Training stärker macht” oder “Weil ich in einer Sache besser sein möchte“. Doch ist das wirklich alles?
Laut Wikipedia steht der Begriff Training oder das Trainieren allgemein für alle Prozesse, die eine verändernde Entwicklung hervorrufen. Schauen wir uns die Prozesse genauer an.
Glaubt nicht an irgendwelche Überlieferungen, nur weil sie für lange Zeit in vielen Ländern Gültigkeit besessen haben. Glaubt nicht an etwas, nur weil es viele dauernd wiederholen. Akzeptiert nichts, nur weil es ein anderer gesagt hat, weil es auf der Autorität eines Weisen beruht oder weil es in einer heiligen Schrift geschrieben steht. Glaubt nichts, nur weil es wahrscheinlich ist. Glaubt nicht an Einbildungen und Visionen, die ihr für gottgegeben haltet. Glaubt nichts, nur weil die Autorität eines Lehrers oder Priesters dahintersteht. Glaubt an das, was ihr durch lange eigene Prüfung als richtig erkannt habt, was sich mit eurem Wohlergehen und dem anderer vereinbaren lässt. Gautama Buddha
Was trainieren wir?
In den Teachings, Coachings oder Trainings vermittle ich den Teilnehmern die 5 Säulen.
- Körper (Bewegungsapparat wie Muskulatur und Skelett, Organismus und Atmung sowie Methoden zur effektiven Selbstverteidigung)
- Geist (Denken, Ausrichtung, Wünsche sowie Ziele und Visionen)
- Karma (Bewusstseinsschule, Prinzip von Ursache und Wirkung)
- Wissen (Gesamtheit der Kenntnisse bzw. Erfahrungen auf einem bestimmten Gebiet)
- Verbindung (Familie, Freunde, soziales Umfeld, Verein, Kommunikation)
Schnell wird klar, dass nicht nur körperlich trainiert werden kann, denn Körper, Geist, Karma, Wissen sowie unsere Verbindungen bilden eine Einheit. Das ICH.
Wofür oder wozu will ich trainieren?
Mit dem warum trainieren wir, gestehen wir uns ein, in bestimmten Gebieten Defizite zu haben respektive den Wunsch für eine Veränderung oder Entwicklung zu hegen. Jedoch forscht die Frage in der Vergangenheit nach vermeintlichen Ursachen oder Motiven.
Wofür oder wozu will ich trainieren? Diese Frage definiert ein Ziel bzw. den Zweck und ist auf die Zukunft ausgerichtet.
Körper
Die Motivation der meisten Leute ist durch Training Fett zu verlieren oder Muskeln aufzubauen. Durch Krafttraining sowie Umstellung der Ernährung wird der Körper mit der Zeit straffer und durchtrainierter. So weit so gut, doch viele betrachten lediglich die Muskulatur und selbst hier wird gern die Dehnung vergessen. Der Körper ist jedoch ein komplexes System, welches aus Atmung, Bewegungsapparat, Endokrines System, Herz bzw. Kreislauf, Immunsystem, Sinnesorgane, Nerven, Urogenitalsystem und der Verdauung besteht.
Unser Körper lässt sich in drei Bereiche trainieren.
- Bewegung (Muskulatur, Gelenke, Sehnen)
- Ernährung (Die Qualität der Ernährung bestimmt den Erfolg Deines Training)
- Regeneration (Atmung, Meditation, Schlaf)
Geist
Den Geist zu trainieren, bedeutet unser Bewusstsein, unsere Wünsche bzw. Bedürfnisse, unsere Empfindungen sowie unsere Wahrnehmungen zu verstehen und zu definieren.
Jede Aktion beginnt mit einer Motivation sowie der Absicht, diese zu verfolgen. Wenn wir tiefer schauen, erkennen wir das Denken, die Versenkung, den Glauben daran, bis die Gesinnung entsteht, diese Motivation in die Tat umzusetzen. Nun reden wir darüber und handeln danach, bis die Aktion zu unserem Leben gehört.
Menschen mit Erfolg verstehen und trainieren diesen Prozess. Sie nutzen den Geist als Werkzeug und durchleuchten ziemlich genau die einzelnen Themen, um sie zu optimieren.
Der Geist ist alles, sagen die Mönche im Shaolin. Da wo Dein Geist ist, dahin folgt Dein Körper.
Karma
Das Karma ist das Prinzip von Ursache und Wirkung. Wir sind stets für unsere Taten verantwortlich und werden sie in den seltensten Fällen wieder los.
Was Du tust, das bist Du.
Durch Training unseres Bewusstseins, lernen wir das Prinzip von Ursache und Wirkung besser zu verstehen. Gehen wir beispielsweise von einem Neutral aus. Im Zen sprechen wir von Unwissenheit. Jede Aktion ist durch eine Motivation entstanden. Nach dem Ende dieser Aktion, speichern wir Menschen als für uns Positiv oder Negativ ab. Nun beginnt ein Prozess, den wir Verblendung nennen. Anstatt die nächste Aktion wieder neutral zu beginnen, folgen wir dem quasi angefärbtem Erstprozess.
Wissen
Nachdem das Trainingsziel definiert wurde, sollte nach richtigen Trainingsmethoden gesucht werden. Bei der Vielzahl von Angeboten ist das nicht immer ganz einfach, daher empfehle ich stets die Suche nach einem Coach, Trainer oder Meister. Dadurch spart man sich jede Menge falsche Erfahrungen. An dieser Stelle möchte ich nochmals an das Prinzip von Ursache und Wirkung erinnern. Wenn wir falsch trainierten, können entstandene Verletzungen bzw. Verschleiß das Ziel hinderlicher oder gar unerreichbar machen.
Wissen ist die Gesamtheit aller Kenntnisse bzw. Erfahrungen auf einem bestimmten Gebiet. Heißt, dass man seine Erfahrungen selbst machen muss. Es reicht nicht aus, lustige YouTube-Tutorials anzuschauen. Nur erlebtes Wissen ist Erfahrung.
Verbindung
Die richtigen Verbindungen bringen uns zum Ziel und können Spaß bereiten. Umgib Dich mit Menschen, die Dich auf deinen Weg begleiten und nicht mit Downern. Gleich wenn sie motivierend sein können. Sie rauben meist Energie. Bleib bei Dir, konzentriere Dich auf Deinen Atem sowie auf Dein Ziel.
Im Training werden neben den persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen durch die Verbindung mit anderen Prozesse innerhalb des Teams, beispielweise Kommunikation, Konfliktverhalten und Empathie entwickelt. Wir praktizieren, jedem Menschen aufrichtig zu begegnen, offenherzig zu sein, ihn anzunehmen, wie er ist, und dankbar zu sein, dass wir gemeinsam voneinander lernen dürfen.
Fazit zum Training
Training bedeutet ein Kombination von Prozessen die verändernde Entwicklungen hervorrufen. Am Ziel wartet der Erfolg!