Was ist Zen?

Primäre Aufgabe eines Zen-Schülers ist die fortgesetzte, vollständige und bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments, eine vollständige Achtsamkeit ohne eigene urteilende Beteiligung.

Die Grundlage von Zen ist Leerheit und das Realisieren von Nicht-Selbst. Erst, wenn wir erkennen und verstehen, dass alle Dinge leer sind, und wir diese Erfahrung auch in unser Leben einbringen, haben wir das innerste Wesen von Zen realisiert.

ZEN ist ein Übungsweg, mit dem unter zu Hilfenahme von gegenstandsloser Meditation (Zazen) versucht wird, die folgenden Sinn-Fragen zu beantworten:
Wer war ich, bevor meine Eltern waren?
Wer bin ich?
Woher komme ich?
Was passiert nach meinem Tod?

Alle Dinge bekommen nur die Bedeutung, die wir ihnen geben. Im Zen nennt man das bedingtes Entstehen.

Die zwölfgliedrige Kette des Bedingten Entstehens

  1. Nichtwissen, Unwissen, Ignoranz
  2. Bildungen/Gestaltungen/Formationen/Vorbereitung, Tatabsicht
  3. Bewusstsein
  4. Geistigkeit und Körperlichkeit
  5. Sechs Sinnestore Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten sowie Denken
  6. Kontakt
  7. Empfindung 1. angenehm, 2. unangenehm, 3. weder-angenehm-noch-unangenehm
  8. Begehren, Verlangen
  9. Anhaften, Denken, Ergreifen, Identifizieren
  10. Werdeprozess / gewohnheitsmäßige Tendenzen
  11. Geburt
  12. Alter und Tod, Schmerz und Klagen, Leid, Betrübnis und Verzweiflung

Unser Leben ist Leid, welches durch Wünsche und Begierden hervorgerufen wird. Naheliegend, dass nur die Befreiung von diesen Begierden das Leid zum Erlöschen bringt. Aber wie befreit man sich nun von der Gier und damit vom Leid? Der Edle Achtfache Pfad ist ein zentrales Element der Zen-Lehre. Er wird von allen buddhistischen Schulen als wesentlicher gemeinsamer Lehrinhalt angesehen. Im Nhankido nennen wir ihn BAM-Dao.
B = Bewegung erlernen –> Rechte Anstrengung
A = rechte Achtsamkeit
M = Meditation –> rechte Versenkung
DAO = Weg
Der achtfache Pfad oder Weg setzt sich aus folgenden acht Teilen oder Gliedern zusammen:
Weisheit
1. Rechte Erkenntnis
2. Rechte Gesinnung
Sittlichkeit
3. Rechte Rede
4. Rechtes Handeln
5. Rechter Lebenswandel
Vertiefung
6. Rechtes Streben
7. Rechte Achtsamkeit
8. Rechte Sammlung

Der BAM-DAO ist ein Weg der Mitte, der alle Extreme meidet. Die ersten beiden Glieder beziehen sich auf das Denken und die Gesinnung (Motivation). Für einen Buddhisten fängt das Tun nicht erst mit der Tat an, die Vorbereitungen für eine Tat finden immer im Denken statt, ob bewusst oder unbewusst. Die Glieder drei bis fünf beziehen sich auf das sittliche Verhalten, und bei den letzten drei Gliedern geht es um das Geistestraining, den Zugang zur spirituellen Dimension.

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